Ich bekomme viele Mails – zustimmende, kritische, manchmal auch verstörende. Doch diese hier – eine Reaktion auf mein nachdenkliches persönliches Briefing zum „Sirenenjournalismus“ (siehe unten) – hat mich besonders berührt. Weil sie zeigt, dass echter Dialog möglich ist. Dass man nicht einer Meinung sein muss, um sich respektvoll, ja freundschaftlich zu begegnen.
Solche Zuschriften geben mir die Kraft, weiterzumachen:
„Lieber Boris Reitschuster,
gerade Ihre Aufrichtigkeit, Ihre Selbsteinschätzung, auch mit Ihren Zweifeln gefallen mir sehr. Ich möchte auch keinen betreuten Journalismus!
Ich habe krankheitsbedingt die letzten Tage Ihre Tagesbriefings nicht lesen können. Bin also nicht auf dem neuesten Stand. Ich spüre in jeder Zeile von Ihnen Ihre Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, weit ab von Abgehobensein, Arroganz. Ich bin auch nicht immer Ihrer Meinung. Aber – wie Sie schrieben – es bringt mich zum Nachdenken.
[…]
Alles, alles Liebe und Gute für Sie!“
Genau das wünsche ich mir: keine Einheitsmeinung, sondern Verbundenheit in echter Vielfalt – nicht jener rot-grünen Karikatur von „Vielfalt“, die meist nur Gleichklang meint.
Ganz herzlichen Dank an die Leserin – und eine tiefe Verneigung vor ihr. Für diesen selten gewordenen Mut, andere Meinungen nicht nur auszuhalten, sondern wertzuschätzen.
Solche Stimmen erinnern mich daran, warum ich tue, was ich tue – und lieber anecke, als irgendjemand nach dem Mund zu reden – auch nicht den eigenen Lesern. Diese Mode überlasse ich gern anderen.
Hier mein Briefing, auf das sich die Zuschrift bezieht: https://reitschuster.de/post/warum-ich-nicht-mitschreie/
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